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Neuauflage des Literarischen Quartetts in Leipzig

Die Veranstaltung "Neuauflage des Literarischen Quartetts in Leipzig".
Veranstaltung im Gwuni Mopera, v.l.n.r: Jens Kirsten (Weimar), Rainer-Joachim Siegel (Leipzig), Hansjörg Rothe (Leipzig), Frieder Stange (Leipzig). Foto: Gerald Stengel

In die Reihe „regionale Neuauflage des Literarischen Quartetts“, der ikonenhaften Literatursendung, die vielen Lesern und Fernsehzuschauern noch mit Namen wie Marcel Reich-Ranicki oder Hellmuth Karasek vertraut ist, gesellte sich Donnerstag, dem 13. 06. 2024 auch Leipzig. Analog und betont generationenübergreifend trafen sich in den Abendstunden im Gwuni Mopera vier Leser mit vier Büchern um über jene Druckwerke wie auch über Literatur der ihr gemeinen Sicht auf die großen Dinge des Lebens zu sprechen. Als Kritiker gaben sich Rainer-Joachim Siegel, Jens Kirsten, Frieder Stange und Hansjörg Rothe einander die Buchrücken bzw. deren feuilletonistische Extrakte in die Hand.

Der international renommierte Joseph-Roth-Experte Rainer-Joachim Siegel aus Leipzig stellte „Das falsche Gewicht“ vor, die Geschichte eines Eichmeisters, welche in Galizien, russisch-ukrainisches Grenzgebiet vor 1910, angesiedelt ist. Jens Kirsten, Geschäftsführer des Thüringer Literaturrat e. V. aus Weimar, sprach über den Roman „Erdling“ von Emma Braslavsky. Die Geschichte folgt einer Privatdetektivin, welche sich auf der Suche nach der von Aliens entführten Sarah Wagenknecht in ein Beziehungsgeflecht verhaspelt. Friedrich Stange, Student der Germanistik an der Uni Leipzig, stellte „Der Meteorologe“ von Olivier Rolin vor. Das Auditorium erlangte Einblicke in die wahre Geschichte der Sowjetunion vor 70 Jahren, als ein Meteorologe Stalin das Wetter falsch vorhersagte. Das Rund vollendete Hansjörg Rothe, Arzt und Mitglied im Schillerverein Leipzig e. V., sorgte für klassischen Stoff, welcher im Angebot einer solchen Gemeinschaft nicht fehlen durfte. Dieses Leitmotiv haben schon die Altenburger Goethe-Gesellschaft geprägt, welche bereits einige Literarische Quartette in dieser Form vorgelegt hat. Hansjörg Rothe griff nun bei der Auswahl nicht zum deutschen, sondern zum englischen Dramatiker: Shakespeares „Othello“ wurde dem Auditorium präsentiert.

Ob der standhafte Brückenschlag von „Othello“ zum „Falschen Gewicht“ gelang und inwieweit „Erdling“ die Merkmale eines Romanes erfüllt – oder sich doch „nur“ als eine Zusammenstellung von Leseempfehlungen entpuppt – die Diskutanten hatten reichlich Gelegenheit sich zu positionieren. Den ca. 20 Besuchern war die Premiere der Neuauflage des Literarischen Quartetts jedenfalls kurzweilig und informativ. Anne Meinecke, Vorsitzende des FDA Sachsen äußerte sich dem Format gewogen: Die Reihe sollte fortgesetzt werden!

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